DIE ROLLE DER MUSIK ZUR ZEIT DES NATIONALSOZIALISMUS

Musik ist uns allgegenwärtig: täglich hören wir sie im Radio, auf Spotify oder AppleMusic sowie in Medien. Sie vermittelt uns durch ihren Text Botschaften und die Tonlagen können unsere Emotionen sowie Fühlen beeinflussen - dies geschieht teilweise sogar unbewusst. Die Musik kann somit Einfluss auf unser Denken und Handeln haben. Es ist nicht verwunderlich, dass die Musik daher in vielen Bereichen, beispielsweise in der Werbung oder bei Veranstaltungen aktiv und gezielt eingesetzt wird. Den Zugang zur Instrumentalisierung der Musik schafften sich somit auch oft Diktatoren- so auch die nationalsozialistische Führung zwischen 1933 und 1945. 

 

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde die Musik gezielt bei Veranstaltungen, in der Hitlerjugend und im Bund Deutscher Mädel sowie während des Krieges eingesetzt und politisch instrumentalisiert. Die Musik diente dem Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl, unterstützte emotional den Glauben an eine Überlegenheit der sogenannten „Arier“ sowie der Beeinflussung, den Nationalsozialismus mit seinem politischen und gesellschaftlichen Ansichten vollständig anzunehmen. 

 

Dies geschah im BDM und in der HJ bereits im Kindesalter: den Mädchen wurde eingedröhnt, sie müssten "Gebärmaschinen" sein, um starke Männer für den Krieg und den Sieg Deutschlands zu produzieren, während die Jungen durch militärische Lieder die Aufgabe als Soldat, der Nazi-Deutschland in den Sieg führen sollte annehmen sollten. Auf Veranstaltungen wurde natürlich Musik zu Zwecken des Nationalsozialismus instrumentalisiert, um den beschriebenen Effekt bewirken zu können. Auch während des Krieges wurde auf Musik gesetzt, um die Soldaten in guten Zeiten mit triumphierenden Liedern zu motivieren und in schlechten Zeiten vom kriegerischen Geschehen ablenken zu können.

 

Die Musik hatte einige Eigenschaften: einerseits wurden, wie anders erwartet, viele Lieder verwendet, die bereits existierten- sie wurden nur ,,nazigerecht’’ umgeschrieben (beispielsweise Weihnachtslieder). Andererseits hatten nahezu alle Lieder, denen man täglich speziell in der HJ und im BDM begegnen würde, einfache Strukturen und wiesen meistens nicht mehr als vier bis fünf leichte Akkordfolgen auf. Heute würde man sie wohl mit „Ohrwürmern“ vergleichen.

 

Durch den direkten, leicht verständlichen und gleichzeitig Deutschland und die nationalsozialistischen Ansichten preisenden Text wurde der gewollte Zweck der Musik erreicht, die Musik und ihr Inhalt konnten so leicht eingeprägt werden. Dennoch ist zu bedenken, dass die Musik alleine nicht hätte viel ausrichten können- sie erklang in Verbindung mit verschiedenen Geschehen, jedoch konnte durch ihren Einsatz die Gesellschaft beeinflusst werden. Daher ist der Einfluss der Musik auf die Gesellschaft weder zu unter- noch überschätzen.