Dr. Cristian D. Magnus ist Queer Coach.
Ein Queer Coach ist jemand, der anderen hilft ihre Ziele zu verfolgen, indem man herausfindet, was einen zurückhält. Man fängt so an, Normen und Denkmuster zu hinterfragen, die einen zurückhalten.
Herr Dr. Magnus war vom 9. - 12. März an unserer Schule und hat mit den Klassen 7 – 12 und den Lehrer*innen gearbeitet. Er hielt zwei Vorträge mit Raum für Diskussionen und wir konnten zusammen in einem Workshop mit dem Fokus auf Diversität und Gender sowie LGBTIQ* und Bildungsmanagement weiterlernen. Wir haben zuerst eine Einführung in Geschlecht, sexuelle Vielfalt, Heteronormativität und LGBTIQ* erhalten. Hier haben wir zum Beispiel gelernt für was LGBTIQ* steht: Lesbian, Gay, Bisexuell, Transsexuell, Intersexuell und queere Menschen. Der Stern (*) am Ende soll berücksichtigen, dass sich manche Menschen in ihrer Geschlechtsidentität nicht ausschließlich auf einen der Begriffe festlegen lassen möchten. Queer steht für einen Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität und/ oder sexuelle „Orientierung“ (wen sie begehren) nicht der Cis (stimmen dem zugewiesenen Geschlecht bei der Geburt zu) - Heteronormativität (empfinden Heterosexualität als Norm) entspricht. Dr. Cristian Magnus hat uns auch darauf aufmerksam gemacht, dass uns seit unserer Geburt vorgeschrieben wird, wie wir uns benehmen sollen und welchem Geschlecht wir angehören, indem zum Beispiel Mädchen rosa Spielsachen und Puppen geschenkt bekommen, während Jungen blaue Pistolen geschenkt wird.
Nach dem Vortrag habe wir auch an einem Workshop in einer kleineren Gruppe teilgenommen. In diesem haben wir uns gegenseitig Fragen gestellt und überlegt wie weit uns unsere Umgebung in verschieden Lebensweisen unterstützen würde. Fragen wie: Wie würde deine Familie darauf reagieren, wärst du lesbisch und wie würde sie reagieren wärst du hetero. Durch diese Hinterfragung wurden allen klar, dass unsere Gesellschaft sehr verschlossen ist und nicht immer gleich JA! zu „neuen“ Sachen, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sind, sagt.
Nach unserem Workshop haben auch Lehrer*innen an einem Seminar teilgenommen, um zu lernen, wie man queere Aspekte in den Unterricht mit einbeziehen kann.
Nachdem sich unsere Augen geöffnet haben, wurde uns viel bewusster, wie wir unsere Schule ändern könnten, um sie Diversity freundlicher zu machen. Zuerst sind uns die Toiletten in den Sinn gekommen. Wir an unserer Schule haben eine Toilette für Jungs, eine für Mädchen und zusätzlich eine Toilette für Menschen mit Behinderungen. Wir dachten uns hierbei, dass wir diese Toilette ebenfalls als No- oder All-Gender Toilette bezeichnen könnten. Für diejenigen, die sich mit einem Geschlecht nicht identifizieren können und/oder möchten. Als nächstes ist uns aufgefallen, dass bei uns der Sportunterricht in Mädchen und Jungs unterteilt, so wird über nicht-cis Personen stets entschieden und ihnen die „Agency“ genommen. Wir müssen auch dazu eine Lösung finden, wie z. B. dass die Klasse einfach in zwei Gruppen geteilt wird, ohne sie nach Jungs und Mädchen zu unterteilen.
Mehr zu der No- oder All-Gender Toilette, ist hier zu finden
Wichtig ist es natürlich zu betonen, dass kein*e Schüler*in dazu gedrängt werden sollte solche Fragen zu beantworten, wenn sie sich dabei unwohl fühlen.
Allein aber die Tatsache das die Lehrperson nicht einfach Vorannahmen über das Geschlecht oder die Sexuelle Orientierung von Schüler*innen mach sonder, ihnen die Möglichkeit gibt sich und ihre Wünsche ausdrücken, sorgt dafür, dass sich alle im schulischen Umfeld wohl und respektiert fühlen.
In diesem Workshop habe ich gelernt offener für neue Sachen zu sein und nicht gleich alles als „komisch“ zu bezeichnen oder „schlecht“. Nur weil etwas nicht „normal“ ist für mich, und weil ich mit Normen aufgewachsen bin, die meinen, dass dies „falsch“ sei, heißt das nicht gleich, dass es wirklich „falsch“ oder „schlecht“ ist. Ich habe auch bemerkt, dass ich selber und auch die in meiner Umgebung indirekt Personen zwingen so zu sein, damit sie in unsere Gesellschaft passen, was ich schon ganz erschreckend fand. Zusammengefasst sollte man zuerst überlegen, sich andere Standpunkte anhören und sich fragen, ob oder warum man etwas als „komisch“ oder „normal“ bezeichnet. Ich möchte da in Zukunft besser drauf achten und auch mit anderen darüber ins Gespräch kommen.
Mail: erinnernfgherradura@gmail.com
Instagram: @erinnernherradura
Facebook: Erinnern für die Gegenwart
Im Rahmen des Projektes "Erinnern für die Gegenwart” arbeiten wir, Schüler*innen der Deutschen Schule Alexander von Humboldt, México( Campus West), die Geschichte unserer Schule (insbesondere der Jahre 1930 bis 1950) auf.
Hierbei gehen wir der Frage nach, was "Gelebte kulturelle Diversität" am Colegio Aleman zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland bedeutete.
Wie Diversität zu dieser Zeit gelebt wurde und wie wir sie heute leben (welche Handlungsoptionen haben wir für die Zukunft)?
En el marco del proyecto "Recordar para el presente" nosotros, los estudiantes del Colegio Alemán Alexander von Humboldt, México (Campus West), estamos trabajando en la historia de nuestro colegio (especialmente los años 1930 a 1950).
En este contexto investigaremos la cuestión de qué significaba "diversidad cultural vivida" en el Colegio Alemán en la época del nacionalsocialismo en Alemania.
¿Cómo se vivía la diversidad en esa época y cómo la vivimos hoy (qué opciones tenemos para el futuro)?
Within the framework of the project "Remembering for the Present" we, students of the German School Alexander von Humboldt, México (Campus West), are working on the history of our school (especially the years 1930 to 1950).
In this context we will investigate the question of what "lived cultural diversity" at the Colegio Aleman meant during the time of National Socialism in Germany.
How was diversity lived at that time and how do we live it today (what options do we have for the future)?
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